Das Allerletzte

Erst letztens ist sie mir in die Hände gefallen, diese Trouvaille von Buch – aber nicht zum letzten Mal. Das Allerletzte sind meist Dinge, die man in der hintersten Schublade verstecken möchte. Das sollte man jedoch keinesfalls mit diesem Buch tun. Auch wenn es um ein Thema geht, das viele wirklich gern vor sich herschieben, verstecken, vergraben, ignorieren möchten.

Marc Ritter und Tom Ising haben auf 382 ansprechend gestalteten Seiten (ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst übrigens!) seltsame Fakten, merkwürdige Begebenheiten und verblüffende Randnotizen rund um Tod und Sterben zusammengetragen. Sie spannen den Bogen weit: Von letzten Worten über die tödlichsten Gifte, von Organspende bis zu Todessymbolen, von Bestattungsriten bis zu den Teilnehmern des Club 27 (Prominente, die just in diesem Lebensalter das Zeitliche segnen) – es findet alles seinen Platz. Auch wenn Sie einmal ein Bild von der angeblich schönsten Toten der Welt, Illustrationen von aussergewöhnlichen Särgen oder „nützliche Totengeschenke“ sehen wollen, sind Sie hier an der richtigen Adresse.

Ein Kuriosum reiht sich an das andere, untermauert von Fakten, Fakten, Fakten … Diese Mischung und der süffisante Schreibstil machen süchtig und bereiten enormen Lesespass.

Genau hier liegt der Knackpunkt des Buches: Die Sachen sind so locker beschrieben, so packend zusammengestellt, dass man sich gerne mit dem Tod auseinandersetzt – und vielleicht ab und an nachgrübelt, wie das so sein wird, wenn man selber …

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