Der Titel dieses zweibändigen Glaubenskurses „GlaubMal“ ist gezielt doppeldeutig. Zum einen ist er ein Aufruf: „Hey, du! Beschäftige dich mal mit dem Glauben!“ Zum anderen weist er auf die Methode hin: Das Schülerbuch ist im wahrsten Wortsinn ein Malbuch – zum Zeichnen, Ausmalen, Übermalen … Schülerinnen und Schüler der Primarstufe können sich so ganz wörtlich mit dem Glauben beschäftigen und befassen. Die Ausmalbilder, Rätsel, Spiele, Punkt-zu-Punkt-Figuren, Kritzelseiten versprechen Spass bei der Beschäftigung mit Glaubenssachen.

Das GlaubMal-Konzept hat aber nicht nur SchülerInnen von etwa 7–9 Jahren im Blick, es will vielmehr Familienkatechese sein. Basis für die beiden Bücher sind Kurse (angelegt in 12 Doppelstunden), die in der Bergisch Gladbacher Andreasgemeinde durchgeführt wurden – die Ideen und Konzepte stammen wirklich aus der Praxis für die Praxis! Hintergrundgedanke ist, dass sich auch Eltern wieder mit dem eigenen Glauben beschäftigen und nicht nur „losgelöst“ ihre Kinder in den Religionsunterricht schicken – oft nur auf Drängen der Grosseltern. Aus diesem Grund stehen auch das Erleben und Erspüren des Glaubens im Vordergrund sowie der Bezug zur heutigen Realität und nicht katechetische Lehrsätze. Das wird nicht nur aus dem Schülerbuch, sondern auch dem Begleitbuch dazu deutlich. Hier wird mit den unterschiedlichsten Methoden gearbeitet, um die Kursstunden spannend und abwechslungsreich zu gestalten.

„GlaubMal“ muss nicht unbedingt als geschlossener Kurs durchgeführt werden. Es finden sich viele praxisbezogene Tipps und vor allem frische Erzählvorschläge, die sich gut im »normalen« Religionsunterricht machen. Von Kett-Methode über Godly Play bis hin zu Rückengeschichten ist alles dabei. Auch aus den Seiten des Schülerbuchs lassen sich die Rosinen herauspicken und für die Verarbeitung einsetzen. Beide Bücher stellen ein wahres Inspirationspaket dar.

Bei all der Begeisterung für das Konzept gibt es aber auch Kritik: Inhaltlich ist einiges, sagen wir mal vorsichtig, „ungewöhnlich“ dargestellt. Diese Punkte sind manchmal mehr, manchmal weniger augenfällig. Warum beispielsweise die Taufe ausgerechnet als Untertauchtaufe an einem Fluss skizziert wird, erschliesst sich mir aus dem sonstigen Kontext nicht unbedingt. Mit einigen „Zusatzerklärungen“ ist das Problem aber gelöst. Diese Kleinigkeiten tun aber dem sonstigen positiven Eindruck nur wenig Abbruch.

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