Watu Wote – All of us

Ein Zeichen der Hoffnung

IS, Terrorismus, Selbstmordanschläge, religiöser Fanatismus: Informationen, mit denen uns die Medien täglich überhäufen. Die Praxis der Terrorzelle «Islamischer Staat» hat dazu geführt, dass der Islam generell unter Terrorverdacht gerät, dass Menschen- und Glaubensbilder immer einseitiger, in ihren Konturen schärfer und monochrom werden. Farbige Bilder sind in dieser Zeit gefragt, Medien mit der Kraft, Klischees zu durchbrechen und zum Neudenken anzuregen. Ein solches Medium ist der kürzlich bei Relimedia erschienene Kurzspielfilm Watu Wote.

Watu Wote (All of us) erzählt die Geschichte von Jua, einer Christin, die mit dem Bus in den Norden von Kenia reisen will. Die übliche Polizeieskorte fällt aus, der Bus wird von Terroristen der islamischen al-Shabaab überfallen, welche die Christen töten wollen. Dann jedoch geschieht etwas schier Unglaubliches: Die überwiegend islamischen Passagiere weigern sich, die Frau und andere Christen auszuliefern. Sie geben Jua als Muslima aus und verstricken die Terroristen in eine Diskussion über den Sinn ihres Terrors.

Es sind die Farben und Kontraste, die den Film zu einem unvergesslichen Erlebnis machen: Trotz allem Schrecken beherrschen warme Ockertöne die Szene, farbige Kleider, die das pulsierende Leben der Menschen unterstreichen und die letztendlich im Kontrast zum Terror der al-Shabaab stehen. So vielfältig und kontrastreich die Farben sind, so vielfältig sind die Geschichten und die Schicksale der Menschen. So wurde Juas Familie durch Terroristen ermordet, während ein Lehrer auf die Geburt seines fünften Kindes wartet, die er nicht mehr erleben soll. Da stehen vor Angst schreiende Reisende schwerbewaffneten Terroristen gegenüber, die vom konsequent gewaltlosen Widerstand der Reisenden überfordert sind und in Panik geraten.
Am Ende des Filmes werden die Zuschauenden mit eindrücklichen Worten entlassen. Im Abspann heisst es: «Am 21. Dezember 2015 kam es in Mandera County, Kenia, zu einem Angriff der al-Shabaab auf einen Reisebus. Gemeinsam retteten die muslimischen Passagiere ihren christlichen Mitreisenden das Leben. — Lehrer Salah Ferrah erlag am 19. Januar 2016 seinen Verletzungen. — Wenige Wochen nach seinem Tod brachte seine Frau ihr fünftes Kind zur Welt.» Ein Vermächtnis, das es gilt, zu erinnern und in unseren Kontext zu übertragen.

Der Film mit dem Recht zur nichtkommerziellen, öffentlichen Vorführung und umfangreichem Arbeitsmaterial ausgestattet, ist bei Relimedia im Verleih, in Verkauf und Gratisdownload erhältlich.

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